„Liebe, ein liebenswürdiger Wahnsinn – Ehrgeiz, eine ernsthafte Dummheit.“
Niclas Chamfort
In der hektischen Vorweihnachtszeit neigen wir oft dazu, Ehrgeiz und Perfektionismus über alles zu stellen.
Doch vergessen wir nicht, was wirklich zählt: die Liebe und die kleinen Freuden des Lebens.
Möge uns das kommende Jahr daran erinnern, dass wahre Erfüllung nicht in Leistung, sondern in zwischenmenschlichen Beziehungen und persönlichen Erfahrungen liegt.
Für meinen diesjährigen Weihnachtsgruß habe ich mich für die Geschichte von der Liebe und dem Wahnsinn entschieden.
Die Liebe und der Wahnsinn
Eines Tages entschloss sich der Wahnsinn, seine Freunde zu einer Party einzuladen.
Als sie alle beisammen waren, schlug die Lust vor, Verstecken zu spielen.
"Verstecken? Was ist das?" fragte die Unwissenheit.
"Verstecken ist ein Spiel: einer zählt bis 100, der Rest versteckt sich und wird dann gesucht", erklärte die Schlauheit.
Alle willigten ein bis auf die Furcht und die Faulheit.
Der Wahnsinn war wahnsinnig begeistert und fing sofort an zu zählen.
Das Durcheinander begann, denn jeder lief durch den Garten auf der Suche nach einem Versteck.
Die Sicherheit lief ins Nachbarhaus auf den Dachboden, man weiß ja nie...
Die Sorglosigkeit wählte das Erdbeerbeet.
Die Traurigkeit weinte einfach so drauf los.
Die Verzweiflung auch, denn sie wusste nicht, ob es besser war sich vor oder hinter der Mauer zu verstecken. "...98, 99, 100!" zählte der Wahnsinn.
" Ich komme euch jetzt suchen! "
Die Erste, die gefunden wurde, war die Neugier, denn sie wollte wissen, wer als erster geschnappt wird und lehnte sich zu weit aus ihrem Versteck.
Auch die Freude wurde schnell gefunden, denn man konnte ihr Kichern nicht überhören.
Mit der Zeit fand der Wahnsinn all seine Freunde wieder.
Doch dann fragte die Skepsis: " Wo ist denn die Liebe? "
Alle zuckten mit der Schulter, denn keiner hatte sie gesehen.
Also gingen sie suchen.
Sie schauten unter Steinen, hinterm Regenbogen und auf den Bäumen.
Der Wahnsinn suchte in einem dornigen Gebüsch mit Hilfe eines Stöckchens.
Und plötzlich gab es einen Schrei! Es war die Liebe.
Der Wahnsinn hatte ihr aus Versehen das Auge rausgepikst.
Er bat um Vergebung, bettelte um Verzeihung und bot der Liebe an, sie für immer zu begleiten und ihre Sehkraft zu werden.
Die Liebe akzeptierte diese Entschuldigung natürlich. Seitdem ist die Liebe blind und wird vom Wahnsinn begleitet...........
(Verfasser unbekannt)
Frohe Weihnachten
und ein glückliches neues Jahr
voller Liebe und Leichtigkeit!
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Thora Hupke (Donnerstag, 19 Dezember 2024 19:06)
Aaaaaawwww...Das ist wunderschön!!!! Vielen Dank für diese Geschichte.
Kathrin Bobritz (Freitag, 20 Dezember 2024 07:12)
Lieber Peter,
herzlichen Dank für deine Weihnachtsgrüsse .
Es hat mich sehr gefreut , dass du mir diese Nachricht gesendet hast .
Ein Jahr das wie im Flug verging .
Ich hoffe es geht dir gut .
Mein Umzug in die Schweiz hat geklappt . Das mit dem Arbeiten ist noch etwas holprig .Mein HP gilt hier nämlich nicht.
Alles Gute fürs neue Jahr und ein wunderschönes Weihnachtsfest �
Herzliche Grüße
Kathrin
Claire El-Hagge (Freitag, 20 Dezember 2024 09:08)
Lieber Peter,
alle Jahre wieder ... freue ich mich auf und über die Geschichte in deinem Weihnachtsgruß. Gerne nehme ich mir dann die Zeit, um Innezuhalten und die Botschaft deiner Geschichten nachzudenken.
Herzlichen Dank für deinen alljährlichen Anstoß zum Innehalten und Besinnen.
Ich wünsche dir eine schöne Weihnachtszeit und alles Gute für 2025.
Herzliche Grüße
Claire
Lilla Boros-Gmelin (Freitag, 20 Dezember 2024 09:25)
Vielen Dank lieber Peter, eine sehr wohl wahre Geschichte :-))
Ich wünsche Dir auch eine friedliche, freudige Weihnachtszeit und frische Ideen, Kräfte zum durchsetzten für das Neue Jahr !
Maria (Freitag, 20 Dezember 2024 13:21)
Wunderbare Geschichte!
In einer anderen, die ich kenne, versteckt sich die Liebe in den Herzen der Menschen und ist sich sicher, dass dort nur die Menschen suchen, die reif sind, den Weg nach innen zu gehen.
Die Liebe ist schon erfinderisch!
Sandy Venzke (Freitag, 20 Dezember 2024 20:23)
Diese Geschichte zeigt auf poetische Weise, dass die Liebe oft irrational und blind ist, begleitet vom Wahnsinn, der sie unberechenbar und intensiv macht. Vielleicht braucht es genau diese Blindheit, um wahrhaft zu lieben ...
Danke für diesen Moment der Besinnung, lieber Herr Hupke.
Liebevolle Weihnachten für Sie und Ihre Lieben.
Herzlichst Sandy Venzke